Kinkakuji / Rokuon-ji - Goldener Tempel

Rokuon-ji "Rehgarten-Tempel" bekannt als Kinkaku-ji (Goldener Tempel) ist ein buddhistischer Tempel im Nordwesten der Stadt Kyōto. Bekannt ist die Tempelanlage für die Shariden (舎利殿 „Reliquienhalle“) deren obere Stockwerke vollständig mit Blattgold überzogen sind.

1394 legte Ashikaga Yoshimitsu das Amt des Shōguns zugunsten seines Sohnes nieder und wirkte fortan als Grosskanzler. Frei von offiziellen politischen Verpflichtungen konzentrierte er sich in den darauf folgenden Jahren primär auf die Erbauung seines Alterssitzes.

Er übernahm den heruntergekommenen Palast vom Saionji-Clans (Fujiwara-Familie) aus dem Norden Kyōtos und liess diesen umfassend renovieren. Bekannt als Kitayama-Palast wurde dieser nun Hauptsitz des ehemaligen Shōguns. Besondere Aufmerksamkeit schenkte Yoshimitsu dem dazugehörigen Pavillons. 1397 liess er den sogenannten Kinkaku-ji als sein persönliches Denkmal erbauen. Der Goldene Pavillon diente ursprünglich als Reliquien-Halle und wurde örtlich nahe dem Kitayama-Palast gebaut. Die Gründung und Verwaltung wird dem engen Vertrauten Yoshimutsus und Zenmeister Musō Soseki (1275-1371) zugeschrieben.

Nach dem Tod Ashikaga Yoshimitsus im Jahre 1408 wandelte sein Sohn den Privatbesitz – nach dem Wunsch seines Vaters – in eine Tempelanlage der Rinzai-Sekte um.

1950 fiel der Kinkaku-ji 1950 jedoch einer Brandstiftung durch einen buddhistischen Kleriker zum Opfer, welcher die Schönheit des Pavillons nicht ertragen konnte. Dieses Ereignis hielt der Schriftsteller Mishima Yukio 1956 in seinem Buch „Kinkakuji“ (deutsch: Der Tempelbrand, 1961) fest. 1955 gelang es, eine genaue Replik des „Goldenen Pavillons“ zu rekonstruieren und den Kinkaku-ji wieder aufzubauen, wobei sein Status als Nationalschatz jedoch verloren ging.

1956 wurde die Gartenanlage zur besonderen historischen Stätte erklärt.