Auf dem Lande in Japan kaufen Einheimische oft direkt beim Reisfarmer Vollkornreis (Genmai) und polieren diesen mit eigenen oder öffentlichen verfügbaren Reispoliermaschinen selbst auf den gewünschten Poliergrad. Benutzt man eine öffentliche Reispoliermaschine, leert man den Vollkornreis in einen Behälter, positioniert den Reissack an der richtigen Stelle, wirft eine 100 Yen Münze (in der Regel 100 Yen pro 5 Kilogramm) in den Automaten und wählt den Knopf mit der gewünschten Polierstufe.
Die öffentlichen Reispoliermaschinen stehen meist in kleineren Häuschen, die mit einer Schiebetür versehen sind, damit das Poliergerät vor Feuchtigkeit geschützt ist, denn nichts ist schlechter für den weissen Reis (Hakumai) als die Feuchtigkeit.

Je höher die Poliergradstufe ist, desto weisser wird der Reis. Gängige Poliergrade sind, 3%, 5%, 7% oder 10%. Wird dem Reiskorn 5% abgeschliffen entspricht das einem Halbvollkornreis. Bei 10% wird der Reis vollkommen weiss (Hakumai).

Bei einer öffentlichen Poliermaschine erhält man den abgeschliffenen Rest, (Nuka) genannt, im Gegensatz zu einer privaten Poliermaschine nicht. Mit der Nuka-Kleie kann man unter anderem Nukazuke herstellen, das ist in Kleie eingelegtes Gemüse.

Berechtigterweise kann man sich die Frage stellen, wozu denn frisch polierten Reis kaufen?
Frisch polierter Reis wird von Japanern oft bevorzugt, weil dieser seine Qualität und die Nährstoffe besser beibehält. Ist der Reis frisch poliert, hat er einen höheren Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen als der Reis, der vor längerer Zeit poliert und gelagert wurde, insbesondere B-Vitaminen, die unter anderem auch für den Stoffwechsel und die Gesundheit der Haut wichtig sind. Dazu kommt, dass frisch polierter Reis oft aromatischer schmeckt und eine angenehmere Textur beim Kochen auweist.

Ein weiterer Vorteil ist, dass frisch polierter Reis weniger anfällig für Oxidation ist, was bedeutet, dass er länger frisch bleibt und weniger schnell ranzig wird. Dies ist besonders wichtig, wenn Reis in grösseren Mengen gelagert wird."

Foto 1- 4, einen Mann bei einer öffentlichen Reispoliermaschine.
Foto 5 & 6, den Poliergrad eines Reiskorns.
Foto 7-10, eine Poliermaschine für den Heimgebrauch.